Alte Straße als Radweg nutzen

Politiker und Planer sollten die von 3515 Menschen unterstützte Petition aus Bad Lobenstein zum Anlass nehmen, Bürger künftig frühzeitig in Planungen von Straßenbaumaßnahmen einzubeziehen. Wenn das Planfeststellungsverfahren läuft, die Bekanntmachung zur Auslegung der Planungsunterlagen nur die Form erfüllt, etwa indem Flurstücksnummern als Ortsangabe verwendet werden, könnten die Bürger oft nicht erkennen, worum es eigentlich geht. Dann kommt es dazu, dass die Bürger erst, wenn der Bau beginnt, eigene Überlegungen zur Maßnahme anstellen.   Im Fall der Petition aus Bad Lobenstein, über die am Donnerstag im Petitionsausschuss des Landtages verhandelt wird, geht es um die Bundesstraße 90. Saaldorf erhält im Zuge der Baumaßnahmen eine Ortsumgehung. Ein dreispuriger Straßenneubau wird geschaffen. Zudem wird durch den Neubau einer 1,1 Kilometer langen Passage des Saale-Radwegs mehr Sicherheit geschaffen. „Das ist toll. Und wir sind auch sehr froh über den Straßenbau“, sagt Stadtrat Thomas Bauer. Weshalb aber soll die alte, nach dem Straßenneubau nicht mehr benötigte Trasse der Bundesstraße 90 zurückgebaut und renaturiert werden? 3515 Bürger sprachen sich mit Unterzeichnung einer Petition dafür aus, eine Spur der alten Trasse künftig als Radweg zu nutzen.   Das ist ein Ansinnen, das ich unterstützen werde. Ich gehe davon aus, dass der Petitionsausschuss die Problematik an den für Straßen- und Radwegebau zuständigen Ausschuss für Infrastruktur, Landwirtschaft und Forsten überweisen wird. Auf Bitten des Stadtrates Thomas Bauer traf ich mich vor Ort mit ihm und Bad Lobensteins Klimaschutzmanager Marcus Richter, um mich mit den örtlichen Gegebenheiten vertraut zu machen. Würde man die alte Trasse der B 90 für einen Radwegebau nutzen, böte sich künftig den Radfahrern hier ein wunderbarer Blick auf die Bleilochtalsperre. In Zeiten von E-Bikes und Pedelecs wären die Steigungen auch für weniger geübte Radfahrer kein Problem.