Konzept für Außengebietswasser

Dirk Bergner: „Hochwasserschutz darf sich nicht an Gewässern erschöpfen. Wie die Ereignisse in Kranichfeld in der vergangenen Nacht zeigen, ist das so genannte Außengebietswasser ebenso problematisch. Ich fordere seit Jahren schon, vom Grün geführten Thüringer Umweltministerium ein Konzept dazu. Doch bislang fehlt dieses Konzept.“ Nach Starkregen hatte es in verschiedenen Regionen Thüringens Überflutungen von Straßen und Grundstücken gegeben — etwa im Ilm-Kreis oder dem Saale-Orla-Kreis. In Kranichfeld im Weimarer Land hatte sich nach einem Gewitter eine Schlammlawine, von einem Feld ausgehend, über verschiedene Straßen und durch Gärten gewälzt. Auch die Bundesstraße 87 wurde deshalb in dem Bereich zwischenzeitlich unpassierbar. Unter Außengebietswasser versteht man jenes Wasser, das von Feldern und aus Wäldern bei Starkregen abfließt und das für Überschwemmungen sorgt, ohne dass ein Fluss am Überlaufen sein muss. Bergner wirbt dafür, Außengebietswasser zumindest teilweise in Teichen zu fassen. Das mindert die Hochwassergefahr und kann zugleich der Bevorratung mit Löschwasser dienen. „Die meisten Gemeinden und Städte sind zwar zuständig für die Löschwasserbevorratung, doch sie haben durch ihre Mitgliedschaften in Wasser- und Abwasserzweckverbänden keinen Zugriff aufs Leitungsnetz“, so Bergner. „Mit Hilfe von Anlagen zur Regenwasserrückhaltung lassen sich also zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen.“