Landesstraße nicht abstufen!

Hunderte Lastwagen frequentieren die Straßen Tag für Tag. Bringen Papier zum Recyceln in die Papierfabrik oder transportieren die in Greiz hergestellten hochwertigen Recycling-Papiere zu den Kunden in aller Welt. Auch Material zum Betreiben des Holzkraftwerkes, in das Koehler erst 8 Millionen Euro investiert hatte, wird mittels Lastkraftwagen gebracht. Eine andere Zufahrt oder auch einen Gleisanschluss gibt es zur Papierfabrik nicht. Dennoch überlegen die Regierenden in Sachsen und Thüringen seit geraumer Zeit, die Staats- bzw. Landesstraße in eine Radstraße umzuwidmen. Sie scheuen die hohen Sanierungskosten des maroden Verkehrsweges. Und sie stellen so den Standort der Papierfabrik und damit mehr als 150 Arbeitsplätze in Frage. Im Ausschuss für Infrastruktur, Landwirtschaft und Forsten des Thüringer Landtages wird unser FDP-Antrag zum Thema aus September 2020 nun endlich behandelt. Am Mittwoch wissen wir, welchen Standpunkt sich die Thüringer Landesregierung mittlerweile in Sachen Papierfabrik gebildet hat. Ich hoffe sehr, dass Minister Tiefensee hier ein Wort mitreden wird. War er doch erst unlängst zur Kraftwerkseinweihung in der Papierfabrik und hat sich davon überzeugt, um welch innovatives, für Thüringen unverzichtbares Unternehmen es sich bei der Koehler Paper Group handelt. Mein Standpunkt ist klar: Die Landesstraße muss Landesstraße bleiben, der Standort Papierfabrik Greiz darf seitens der Politik nicht in Frage gestellt werden. Die Initiatoren der Umwidmung einer Landes- zur Radstraße sollten außerdem bedenken, dass sie den Radfahrern eine trügerische Sicherheit auf diesem Streckenabschnitt durchs Göltzschtal vermitteln würden, der Sicherheitsrisiken schafft. Ich fordere, dass ein separater, staats- oder landesstraßenbegleitender Radweg im Göltzschtal gebaut wird, der die Städte Reichenbach/Mylau und Greiz ver- und die einmalige Göltzschtalbrücke ans überregionale Radwegenetz anbindet.