Mitte-Deutschland-Verbindung ertüchtigen!

Das Kosten-Nutzen-Verhältnis für den Ausbau der Mitte-Deutschland-Verbindung stimmt nicht, weil die Baukosten explodiert sind? Das liegt wohl immer auch in der Sicht des Betrachters. Für die bahntechnisch abgehängten Regionen Ostthüringen und Vogtlandkreis würden sich alle Kosten lohnen, wenn die Region dann endlich an den überregionalen Bahnverkehr angeschlossen würde.

27.03.2023

Die Strecke zwischen Jena und Gera muss zwingend elektrifiziert und zweigleisig ausgebaut werden! Sie ist Bestandteil der Mitte-Deutschland-Verbindung. Und die verläuft ähnlich wie die Autobahn A 9 in weiten Teilen parallel zur historischen Via Regia und ist damit Kernbestandteil der Verbindung zwischen Frankfurt am Main / Eisenach / Erfurt / Weimar / Jena / Gera / Zwickau/ Chemnitz und Dresden.

Die europäische Bedeutung, gerade auch mit Blick auf die massiv gestiegenen Fernverkehre auf der Autobahn A 4 in Richtung Breslau / Warschau / Minsk / Moskau / Kiew beziehungsweise Paris, bedarf keiner weiteren Erläuterung. Nicht nur für die verkehrspolitisch eingegangenen Verpflichtungen des Koalitionsvertrags, sondern vor allem für die wirtschaftliche Entwicklung des Raums Jena / Gera / Chemnitz und vor allem der umliegenden ländlichen Räume ist die Beseitigung des bahntechnischen Nadelöhrs völlig unverzichtbar. Als Ostthüringer ist mir diese Problematik auch persönlich sehr bewusst.

Nicht ohne Grund haben wir als Freie Demokraten in die schwierigen Haushaltverhandlungen des Thüringer Landtags einen Antrag eingebracht, wonach sich das Land mit einem Betrag von insgesamt 4,6 Mio. Euro für Planungskosten einbringen soll. Die Tatsache, dass wir exorbitant steigende Baukosten verzeichnen, betrifft ja auch nicht nur diese Bahnstrecke, sondern alle Baumaßnahmen, so dass es sicher nicht gerechtfertigt wäre, dieses eine Vorhaben auszubooten.