Niedergang = Treuhand?

Wenn die Linke heute so tut, als hätte die Treuhand ausschließlich prosperierende, durchweg wettbewerbsfähige Wirtschaftsbetriebe in der DDR aus reiner Willkür abgewickelt, betreibt sie Geschichtsfälschung. Ja, es gab — durch die Treuhand unterstützt — auch feindliche Übernahmen. Ja,  mancher Betrieb hätte auch  eine Chance gehabt, wenn man ihn  Mitarbeiter übergeben hätte. Ja, es gab auch Fehlentscheidungen. Aber nur so zu tun, als läge die Ursache nicht im überwiegend maroden Zustand der Wirtschaft am Ende der DDR – das wäre Geschichtsfälschung. Wenn man auf die Entwicklung anderer Länder des RGW (Rat für gegenseitige Wirtschaftshilfe der europäischen Ostblock-Staaten)  schaut, muss man zugeben, dass wir Ostdeutschen auf Grund der Wirtschaftsstärke des anderen Teils unseres Landes schon ein großes Glück hatten. Andernfalls hätten wir heute in den neuen Bundesländern viel weniger Wohlstand. Anlass meiner Rede im Thüringer Landtag zu diesem Thema war der Bericht des Untersuchungsausschusses zum Agieren der Treuhand in Thüringen.